- Ridikül
- Ri|di|kül 〈m. 1 oder n. 11; veraltet〉 Handarbeitsbeutel, Handtäschchen; oV Retikül [<frz. réticule „Handtäschchen“ <lat. reticulum; Verkleinerungsform zu rete „Netz“]
* * *
Ridikül[französisch, unter Einfluss von ridicule »lächerlich« entstellt aus réticule, eigentlich »kleines Netz(werk)«] der oder das, -s/-e und -s, kleiner Beutel, gestrickt, gehäkelt oder aus Stoff; seit Ende des 18. bis Mitte des 19. Jahrhunderts modisches Zubehör der Dame als Vorläufer der Handtasche, auch Handarbeitsbeutel.* * *
1Ri|di|kül, Retikül, der od. das; -s, -e u. -s [frz. ridicule, unter Einfluss von: ridicule (↑ridikül) entstellt aus: réticule, eigtl. = kleines Netz(werk) < lat. reticulum, ↑Retikulum]: (bes. im 18./19. Jh.) meist als Behältnis für Handarbeiten dienende beutelartige Tasche: ∙ Dazu trug sie einen grünseidenen großen R., welchen sie mit gedörrten Birnen und Pflaumen gefüllt hatte (Keller, Kammacher 233).————————∙2Ri|di|kül, das; -s [frz. ridicule, zu: ridicule, ↑ridikül]: etw., wodurch jmd. lächerlich erscheint; ↑Lächerlichkeit (1): weil es die ganze Treibelei und dich an der Spitze mit einem R. ausstattet, das dem Respekt, den die Männer doch ständig beanspruchen, nicht allzu vorteilhaft ist (Fontane, Jenny Treibel 102).
Universal-Lexikon. 2012.